Dölf Kessler HELIOS

2. 10. 1957 – 25. 12. 2009

 

Dölf Kessler wurde am 2. Oktober 1957 in Basel geboren. Er erlernte ab Kindesalter das Vibraphon-, Querflöten- und Klavierspielen. Während seiner Gymnasialzeit (Typus M) genoss er auf Grund seiner diversen Turnhallenkonzerte im Raum Nordwestschweiz den Ruf eines Regional-Emerson.


Er besuchte das Konservatorium in Basel mit den Abschlüssen Komposition und Klavier. Nebst seiner künstlerischen Arbeit als freischaffender Musiker unterrichtete er an der Musikschule von Sissach.


Im Laufe der Zeit machte er sich mit verschiedensten Stilrichtungen vertraut: Sein Spektrum reichte vom Minnesang über die Klassik, Boogiewoogie und Ragtime, Hardbop und Rock hin bis zur modernen Klassik und zum „Modern Jazz“. Dementsprechend abwechslungsreich gestaltet sich denn auch eine kurze Auflistung seines kompositorischen Schaffens:


In den Achzigerjahren machte er sich vor allem mit Filmvertonungen einen Namen, darunter einige fürs Tessiner TV (u.a. Dürrenmatt-Portrait), der international mehrfach ausgestrahlte Van Gogh-Film und ein 1. Preis an einem internationalen Trickfilmwettbewerb in Tokio. In diese Zeit fielen auch seine wichtigsten Jazzwerke, die Jazzsuite I (83) und II (86) Uraufführung bei der EGJ im Atlantis in Basel am 13. November. Aber auch mit seinen Werken in der modernen Klassik für Kammer- und Sinfonieorchester sorgte er in Fachkreisen immer wieder für Aufsehen:


„Suite Hélvétique“ (Uraufführung 1989 in der Martinskirche, Basel, Polnische Uraufführung unter der Leitung von Alex Eckert 1991)


„Suite pour les enfants“ (Uraufführung im polnischen Danzig 1990, weitere Aufführung mit der Lubliner Philharmonie 1991, beide unter der Leitung von Alex Eckert) Die Uraufführung des Werkes in Gdansk wurde mit stehenden Ovationen gefeiert.


„Van Gogh - Tableaux“ (Uraufführung in Gelterkinden (Auftragswerk des Orchesters von Gelterkinden, Polnische Uraufführung in Lublin 1991 unter der Leitung von Alex Eckert)


„Hommage à Bach“ (Doppeluraufführung mit CD-Aufnahme in Bern und Solothurn)


Sein Werk „Schlagzeugkonzert“ ist vollendet und wurde in Bern mit Aufnahmen zu einer weiteren CD uraufgeführt. Dazwischen erschienen immer wieder CDs, Kassetten und Singles mit ureigenen Stücken im Bereich Classic-Rockpop unter dem Künstlernamen „Helios“. Auftragskompositionen wie zum Beispiel Boogiewoogies für ein fünfzehnköpfiges Akkordeonensemble zeugen von der schier unendlichen musikalischen Vielseitigkeit Kesslers. Leider ist Dölf Kessler unerwartet an Weihnachten 2009 verstorben. Er hinterliess ein reiches und vielseitiges Werk, welches droht, in Vergessenheit zu geraten. Somit sollten wir sein Erbe am Leben erhalten und es auch wieder an die Öffentlichkeit bringen, denn es ist ein einzigartiges Zeugnis schweizerischen Komponistenschaffens. Dafür setzen sich ein:


Alex Eckert und Walter Markl

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